Mit den richtigen Strategien ein erfolgreiches Kundenportal erstellen

Ein Kundenportal bedeutet Aufwand und Kosten - bereits in der Planungsphase. So halten Sie die Kosten so gering wie möglich

Lesezeit ca. 8 Min.

Inhaltsverzeichnis

Warum Sie ein Kundenportal erstellen sollten

Die Bedeutung von Kundenportalen wächst seit einigen Jahren stetig. Viele Unternehmen investieren, um Kundenportale erstellen zu lassen, um ihren Kunden Mehrwerte zu bieten und um sie stärker an das Unternehmen oder das Produkt zu binden.

Mit dem Anstieg der Bedeutung steigt auch der Anspruch der Kunden an das Kundenportal. Diese erwarten heute einen bequemen und mobilen Zugang möglichst rund um die Uhr – zu ihren Daten, Produkten und weiteren Informationen.

Doch auch für Unternehmen bieten Kundenportale enorme Mehrwerte. Sie sparen Geld, zentralisieren Prozesse und Dokumenten Management (DMS) an einem Ort. Wenn der Kunde seine Informationen selbst prüfen kann, spart das Unternehmen Call-Center Ressourcen und Sachbearbeiter. Wenn die Abwicklung größtenteils online erfolgt, werden auch Kosten für den Druck und Versand von Dokumenten stark gesenkt.

Darüber hinaus kann der Kunde zielgerichtet und personalisiert angesprochen und ihm neue Angebote im Aftersales unterbreitet werden.

Mit der richtigen Planung ein Kundenportal erstellen

Kundenportal erstellen – mit der richtigen Planung

Trotz hoher Investitionen in eine Kundenportal-Software bleiben die erreichten Ziele oft hinter den Erwartungen zurück. Portale werden etwa zu klein dimensioniert oder es wird gleich die erste Projektphase zu groß dimensioniert.

In vielen Fällen der Konzeptionsphase wird zum Beispiel auf Unternehmensseite die IT zu früh ins Boot geholt. Durch vermeintlich technische Restriktionen wird das Projekt unnötig in die Länge gezogen und Kosten produziert.

Eine effektive Kundenportal Strategie stellt Zielgruppen, Preisintegration und Prozesse in den Mittelpunkt. Sie betrachtet erst in zweiter Linie technische Anbindungen.

Vorsicht ist auch davor geboten, das Kundenportal als reinen Verkaufskanal zu betrachten. Auf das neue Umfeld können bestehende Erfahrungen nicht übertragen werden. Leider bleiben notwendige Recherchen und Überlegungen häufig auf der Strecke. Aus Angst, den Anschluss in der Digitalisierung zu verlieren.

Es lässt sich nicht für alle Unternehmen die gleiche Art Kundenportal erstellen. Im „Business to Customer“ (B2C) Markt gelten andere Anforderungen als im „Business-to-Business“ (B2B) Markt. Und je nach Produkten wiederum andere. Daher sind die folgenden Kundenportal-Tipps ein Ansatz und noch kein ganzheitlicher Lösungsweg.

1. Anforderungen an ein erfolgreiches Kundenportal aus Sicht der Zielgruppen

Ein Kundenportal kann nur dann erfolgreich sein, wenn es von Kunden auch genutzt wird. Deshalb sollte im Rahmen einer Analyse oder eines Workshops die firmeninterne Strategie mit realen Fallbeispielen durchgespielt werden. Es ist dabei hilfreich, die Thematik zuerst aus Zielgruppensicht zu beleuchten:

Welche Dienste erwartet ein Kunde und was möchte er im Kundenportal sehen? Was will er anfassen und ändern können? Dabei stehen Mehrwerte und Usability im Vordergrund. Kunden werden das Portal nicht nutzen, wenn es zu kompliziert ist. Oder wenn sie ihr Ziel auch auf anderen Wegen erreichen können. Deshalb braucht es eine gute Kundenportal Strategie.

Die Arbeit mit Personas ist hier hilfreich. Lesen Sie hierzu auch den zweiten Teil unserer Blogbeiträge zum Thema Wissensmanagement: „Wissensbedarf ermitteln – vom Silo zum aktuellen Wissen“

Klären Sie Bedürfnisse Ihrer Kunden – es gilt Klasse vor Masse

  • Welchen Mehrwert erwartet der Kunde?
  • Welche Dienstleistungen oder Services machen Sinn?
  • Welche davon kann man digital abbilden?
  • Welche Informationen kann der Kunde einsehen und wie müssen diese aufbereitet sein?

Klären Sie Klickpfade und Aufbau

  • Wo findet der Kunde das was er sucht?
  • Was sieht er zuerst, wenn er sich ins Portal einloggt?
  • Wie ist der Weg zu den Mehrwerten?

Legen Sie Funktionen und Interaktion für den Kunden fest

  • Wie kommuniziert der Kunde im Portal mit dem Unternehmen?
  • Wie muss diese Kommunikation inhaltlich aufgebaut sein?
  • Wie werden Rückmeldungen vom Unternehmen dargestellt?
  • Wo kann eine Interaktion ausgelöst werden (siehe Mehrwerte)

2. Anforderungen an ein erfolgreiches Kundenportal aus Sicht des Unternehmens

Es sollte vermieden werden, gleich alle Prozesse in einem Kundenportal digitalisieren zu wollen. Ein zu groß geplantes Vorhaben scheitert oft an Projektdauer, mangelnden internen Ressourcen und schleichenden Kosten.

Wichtige Bausteine fallen dann nicht selten dem Rotstift zum Opfer, um das Projekt „endlich live“ schalten zu können. Enthalten diese Kürzungen essenzielle Mehrwerte für die Kunden, entstehen neue Risiken. Etwa, dass das neue Flaggschiff der Kundenbindung von eben diesen nicht effektiv genutzt wird.

Viele Unternehmen vergessen die Abhängigkeiten zwischen einem Webauftritt und einem Kundenportal. Welche Services müssen auf Website und Kundenportal gegeben sein? Ergibt es Sinn, den Webauftritt mit dem Kundenportal zu verschmelzen? Diese Fragen sollten als Teil der Kundenportal Strategie beantwortet werden.

Die Zielgruppen ist essentiell, wollen Sie Ihr Kundenportal erstellen.

Kundenportal Strategie

Definieren Sie das Minimum Viable Product

  • Welche Kunden (-gruppen) werden das Portal wie nutzen?
  • Basierend auf den ermittelten Bedürfnissen Ihrer Kunden – welches sind die wichtigsten?
  • Ermitteln Sie die am häufigsten genutzten Interaktionen Ihrer Kunden mit Ihrem Unternehmen. Prüfen Sie deren Digitalisierung im Rahmen von Kundenmehrwerten. Doch Vorsicht: Nicht jeder wertvolle und direkte Kundenkontakt sollte digitalisiert werden, um gute Kontakte nicht zu kannibalisieren. Stimmen Sie digitale und persönliche Services miteinander ab.
  • Berücksichtigen Sie Ihre Vision vom digitalen Geschäft. Nicht alles, was technisch möglich ist, muss auch zu Ihrer Strategie passen.
  • Legen Sie sich noch nicht den Gesamtplan des Projektes zurecht. Fokussieren Sie sich auf die wesentlichen Schritte für einen effektiven Start.

Kundenportale können neben der Kommunikation mit dem Kunden auch Business Prozesse abbilden. Einzelne Prozessschritte gehen dabei häufig über Portal Grenzen hinaus. Sie müssen bereits in der Organisation vorhandene Infrastrukturen und Drittsysteme wie ERPs oder CRMs über Webschnittstellen ansprechen können.

Meist kommt die Idee in eine Portalsoftware zu investieren aus der Marketing- oder Vertriebsabteilung. Es muss jedoch die Infrastruktur des gesamten Unternehmens eingebunden werden.

Kundenportal Strategie

Klären Sie die Prozesse

  • Welche Prozesse müssen im Kundenportal abgebildet werden?
  • Mit welchen Prozessen beginnt man (siehe Minimum Viable Product)?
  • Ziehen Sie prozessbeteiligte Abteilungen wie zum Beispiel die Produktion mit ins Boot. So können frühzeitig Möglichkeiten der Optimierung und Vorschläge berücksichtigt werden.
  • An welchen Stellen im Prozess benötigt der Kunde Rückmeldung und wie wird diese im Portal dargestellt?

Tipp: Die von comundus angebotenen Kundenportal Lösungen unterstützen interne Workflows. Optional auch Business Process Management (BPM 2.0) über die Workflow Engine Camunda.

3. Inseln vereinen

In vielen Unternehmen findet die Digitalisierung schrittweise statt und Insellösungen entstehen. So existieren ERP-, CRM- und weitere Systeme als Insellösungen nebeneinander. Ein Portal kann nur erfolgreich sein, wenn damit keine weitere Insel geschaffen wird. Systeme und Services müssen über Schnittstellen in neuen Architekturen vereint werden. Das sollte ein Ziel Ihrer Kundenportal Strategie sein. Suchen Sie gezielt nach einer Portalsoftware, die Insellösungen vereinen kann.

Kundenportal Strategie

Identifizieren Sie Anwendungen und Schnittstellen

  • Welche (Alt-) Anwendungen und Services müssen in Bezug auf zuerst und später benötige Prozesse eingebunden werden?
  • Wo werden Kundendaten gepflegt?
  • Wie ist ihr Rechte- und Rollensystem definiert und muss sich dieses im Portal widerspiegeln?
  • Wie soll die Authentifizierung im Portal gelöst werden? Ist gegebenenfalls ein Single-Sign-On sinnvoll?

4. Barrierefreiheit einplanen

Ein bisschen „barrierefrei“ geht leider nicht. Ist die Zielgruppe für das gewünschte Portal definiert, ist es empfehlenswert, das Thema „Barrierefreiheit“ zu beleuchten und bei Bedarf gleich mit einzuplanen. Dabei geht es um wesentlich mehr, als nur die Bilder mit sogenannten alternativen Texten zu beschriften.

Kundenportal Strategie

Beschäftigen Sie sich mit folgenden Themen

Dies könnte Sie auch interessieren, wenn Sie ein Kundenportal erstellen möchten:

Portal Software Vergleich

Portal Software richtig vergleichen: Auf dem Markt gibt es zahlreiche Softwarelösungen, doch der Vergleich fällt oft schwer. Mit diesen 6 Tipps gelingt es, Portal Software besser zu vergleichen und die richtige zu finden.

Consulting Portalsoftware

Wir bieten Ihnen eine maßgeschneiderte Lösung zur Planung, Konzeption und Durchführung Ihrer individuellen Portalsoftware. Verbessern Sie Ihre Kundenbindung und steigern Sie Ihren Umsatz durch ein benutzerfreundliches und individuell angepasstes Portal. Erfahren Sie mehr über unsere Portalsoftware-Lösungen und lassen Sie uns gemeinsam Ihre Online-Präsenz stärken.

Top 10 Portal Software

Eine Marktübersicht über Portal Software zu erstellen ist nicht einfach, denn der Markt ist groß, uneinheitlich und damit auch unübersichtlich. Ein Versuch ist es dennoch wert.

Planen Sie mit comundus

comundus unterstützt Sie bei der Planung, Strategie und Umsetzung Ihres Kundenportals. Mit unserer langjährigen Erfahrung in der Erstellung und Positionierung von Portallösungen sind wir Ihr erster Ansprechpartner für den Weg in die Digitalisierung – von der Planung bis zur technischen Umsetzung.