comundus & die blaue Mauer
Team-Event: Weinwanderung auf Mörikes Spuren

Bei tropischen Temperaturen hat sich comundus in die Weinberge der schwäbischen Alb gewagt. Ein heißer, aber feucht-fröhlicher Tag. Ein Bericht von Stefan Hilpp.

„Der Wein ist die edelste Verkörperung des Naturgeistes.“

 Friedrich Hebbel

Am zweiten Juli-Wochenende fand das alljährliche Sommerfest der comundus GmbH statt. Alle Mitarbeiter:innen, deren Partner:innen, Familien sowie Vierbeiner waren herzlich willkommen. Abwechslungsreich wie jedes Jahr gab es auch dieses Mal eine neue Idee für das Event: eine geführte Weinwanderung mit Weinerlebnisführer Werner Mönch. Zur großen Freude aller Beteiligten natürlich inklusive einer Verkostung diverser gereifter Rebsorten.

In Neuffen am Rande der schwäbischen Alb stürzten wir uns also in das lyrisch benannte Abenteuer:

Sunset in der Neuffener Toskana. Erleben Sie den Sonnenuntergang auf den Spuren von Eduard Mörike entlang der Blauen Mauer.

Sunset, Toskana, Mörike – drei Schlüsselwörter, die sofort Bilder und Emotionen wecken nach: Atmosphäre, Stimmung, Entspannung, Kultur. Die „blaue Mauer“ hingegen war bei den meisten noch mit einem Fragezeichen versehen – manch einer mutmaßte, es könnte sich um den Zustand nach einer ausgiebigen Weinprobe handeln, was aber am Ende des Tages dann doch nicht damit gemeint war. Los ging’s.

Treffpunkt war ein Wanderparkplatz in Neuffen, der sich in direkter Nähe zum hiesigen Freibad befand. Bei hochsommerlichen Temperaturen hatten allerdings viele Einwohner Neuffens die Idee, sich lieber ein schattiges Plätzchen im Freibad (sowie ein schattiges Parkplätzchen) zu suchen, anstatt durch sonnendurchflutete Weinberge zu wandern. Ich gebe zu, ich war zu diesem Zeitpunkt ein wenig neidisch. Leider verschärfte der Andrang auf die hiesige Badeanstalt die Parkplatz-Situation auf dem Wanderparkplatz, und nicht wenige Kolleg*innen mussten zuerst nach einem Abstellplatz für des Deutschen liebstes Fortbewegungsmittel suchen, bis sie sich zur Gruppe gesellen konnten. Einer verlagerte sich ganz auf die öffentlichen Verkehrsmittel und getreu dem Motto „Die Bahn kommt“ (nur wann?) kam er auch prompt – wenn auch unverschuldet – zu spät. Ein anderer verirrte sich auf dem Weg in den Weinberg, konnte aber unter fachkundiger Führung gerettet werden. Aber völlig egal, ob es heiß war, die Parkplatzsuche hier und da etwas länger gedauert hat oder manch einer zu spät kam. Die Stimmung war jetzt schon super!

Los ging es also ins Abenteuer! Klaus (im weiteren „Chef“) und Daniela gingen voran und lotsten uns zielsicher in die Neuffener Toskana.

Sonnencreme, Basecaps, Hüte, Schirme oder Muskelshirts – jeder hatte seine Vorstellung von Sonnenschutz an diesem Tag.

Nach ca. 10 Minuten Fußmarsch, mit tollem Ausblick am Fuß der Neuffener Burg – trafen wir dann mitten im Weinberg auf die Sunset Lounge. Hier hat Werner Mönch mit seiner Familie eine kleine Oase im Herzen eines Weinanbaugebietes geschaffen. Kleine Pavillons, eine Hütte mit Kühlschrank und jeder Menge Getränken und umweltfreundlicher Fotovoltaik-Versorgung. Die Dekoration war ansprechend und es war klar: Dieser Ort gefällt!

Anschließend freuten wir uns alle über die gekühlt gereichten Begrüßungsgetränke durch Herrn Mönch. Ehemals im Maschinenbau tätig verschrieb er sich schon vor vielen Jahren seiner Leidenschaft, dem Wein, und ließ sich zum Weinerlebnisführer ausbilden. So wurde Sekt der hiesigen Genossenschaft und antialkoholische Alternativen serviert – die richtige Zeit zum Durchatmen und für den Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes. Die leichte Brise im Weinberg brachte ein bisschen Abkühlung und der gemütliche Teil des Nachmittags begann. Dazu gab es Hefezopf zur Stärkung für die bevorstehende Tour durch den Weinberg. Nach einer kleinen Begrüßungsrede durch den Chef und spannenden Worten zur Einleitung von Herrn Mönch ging es also zwischen die Reben.

Auf mehreren Stationen erfuhren wir etwas über den Weinanbau, das Laub der Reben und verschiedene Herangehensweisen bei der Züchtung von Reben und Weintrauben. Warum z. B. die Reblaus – ein großes Problem im Weinbau – durch die Kreuzung mit amerikanischen Rebsorten gelöst werden konnte (das schmeckt der gemeinen Reblaus nämlich gar nicht).

Die Reben und deren Blattwerk, die in die Höhe wuchsen, waren so dicht, dass sie wie eine grüne (nicht blaue!) Mauer jeglichen Wind von uns fern hielten, und längst vergangene Sauna-Erlebnisse wieder Revue passieren ließen. Aber die Hitze war uns egal – es ist ja Sommer und die Stimmung war gelöst und locker. Ich hatte an diesem Tag tolle Gespräche und viel Spaß auf dem Weg zur letzten Station der Tour und zurück. Und ich weiß, dass es vielen Kollegen genau so ging. Und mittlerweile war der Blick ins Tal den Weg auch wirklich wert.

Nicht ganz am Gipfel, bei der Neuffener Burg, sondern noch ein gutes Stück darunter, erwartete uns die letzte Station auf einem schattigen Wiesenstück am Fuße eines (weiteren) Weinbergs. Hier wurde leckeres Bauernbrot mit selbstgemachtem Tomatenpesto serviert. Herr Mönch erhielt hier, wie auch in der Sunset Lounge, Hilfe von seiner Tochter. Beide waren wirklich freundlich, zuvorkommend und auf unser aller Wohl bedacht. Ein Dankeschön hierfür!

Während wir uns also erneut den Getränken und herzhaften Leckereien widmeten, erfuhren wir endlich etwas zur Namensgebenden „Blauen Mauer“. Eduard Mörike war zu seiner Zeit in den Weinbergen unterwegs und hatte wohl auch einen strahlend blauen Himmel wie wir an diesem Tag. Er bezeichnete diesen als blaue Mauer, die sich über den Neuffener Bergen abhob. Ein Zitat, das erhalten blieb. Und ganz ehrlich – ganz im Zeichen meiner Profession, dem Marketing – ich hätte das auch gleich genutzt, um etwas zu vermarkten.

Werner Mönch ist ein toller Weinerlebnisführer, hier kommt Fachwissen, Leidenschaft und Menschlichkeit zusammen. Ein sehr angenehmer Mann, mit dem man sicher auch abseits von Weinerlebnistouren gute Gespräche führen kann. Wir haben auch diverse Fachbegriffe von ihm gelernt: Das „Avinieren“ z. B. bezeichnet das Reinigen des Glases mit etwas Wein (oder in unserem Fall vermehrt Wasser) und geschicktem „schwenken“, um Rückstände oder Gerüche zu entfernen. Kombiniert mit einer Weinprobe der „Blauen Mauer“ haben wir das natürlich gleich geübt. Der ein oder andere musste sich mehrmals nachschenken lassen, um seine Fertigkeiten zu verfeinern.

Am höchsten Punkt unserer Reise meinte es Petrus dann doch noch gut mit uns. Es schoben sich Wolkenberge vor die Sonne und kühlten die Temperaturen auf ein angenehmes Maß herunter. Den Rückweg zur Sunset Lounge konnten wir dann ganz ohne Mützen und Schirme antreten.

Zurück in der Lounge nahmen wir im Pavillon Platz und genossen einige wenige Regentropfen, die uns zwar allesamt verfehlten, die Temperatur aber weiter zu unser aller Wohl in die richtige Richtung drückten. Wer bis dahin noch nicht genug von den kleinen Häppchen hatte, kam jetzt auf seine Kosten. Schweizer Wurstsalat im Glas von der ortsansässigen Metzgerei, Bauernbrot, Mirabellen-Kompott mit Zitronenschaum und große, herzhaft belegte Brezeln. Zu jedem Gang gab es den passenden Wein und einige erklärende Worte zu den jeweiligen Besonderheiten. Für Nachschub war jederzeit gesorgt und so war der Abend gut vorbereitet und wir machten das, was wir am besten können: Gute Gespräche führen und miteinander Lachen. Ein toller Tag mit der comundus Familie.

Im Namen des Teams, danke dafür.